Einsatznummer: 2025-024
Datum und Uhrzeit: 3. Februar 2025, 09:08 Uhr
Alarmierungsart: Gruppe, Trupp, Zug
Einsatzart: ABC 1
Einheiten und Fahrzeuge: ELW, HLF 2, GW-Mess, V-PKW
Weitere Kräfte: Feuerwehr Aschaffenburg, Feuerwehr Großostheim, Feuerwehr Karlstein, Feuerwehr Kleinostheim, Kreisbrandinspektion, Polizei, Wasserschutzpolizei
Einsatzbericht:
Am Montagmorgen, 03.02.2025 wurde die Feuerwehr Stockstadt mit dem Einsatzleitwagen (ELW) und dem Gerätewagen Messtechnik zu einem Gasgeruch nach Kleinostheim alarmiert. Um 09:08 erfolgte auch ein Alarm mit der gleichen Meldung für das Ortsgebiet Stockstadt. In der Folge wurden von der Feuerwehr bis in den Nachmittag Messungen und Beobachtungen im Ortsgebiet durchgeführt. Eine Quelle für den Geruch konnte nicht gefunden werden. Am Nachmittag war der Geruch in Stockstadt verflogen. Der Gerätewagen Messtechnik (GW-Mess) führte im ganzen betroffenen Gebiet bis 18:30 Messungen durch. Einige Ortschaften sind immer noch betroffen.
Hier der aktuelle Stand der Einsatzmaßnahmen:
Informationen der Kreisbrandinspektion
Geruchsbelästigung in den Gemeinden an der Mainlinie – Gemeindegebiete Mainaschaff, Stockstadt, Kleinostheim, Karlstein, Kahl
Am Montagmorgen, den 3. Februar 2025, seit 8:45 Uhr, kommt es in den Ortslagen von Karlstein, Kahl, Kleinostheim, Mainaschaff und Stockstadt zu einem groß angelegten Feuerwehreinsatz. Grund dafür ist ein massiver Gasgeruch, der von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern über den Notruf bei der Integrierten Leitstelle Bayerischer Untermain gemeldet wurde.
Unverzüglich wurden die Freiwilligen Feuerwehren der betroffenen Ortschaften alarmiert, um die Lage vor Ort zu erkunden. Die Gesamteinsatzleitung ist im Feuerwehrgerätehaus Kleinostheim eingerichtet. Insgesamt sind rund 70 Einsatzkräfte der Feuerwehr im Einsatz.
Unter der Leitung von Kreisbrandrat Frank Wissel sind die Kreisbrandinspektion mit Kreisbrandinspektor Georg Thoma, Kreisbrandmeister Thorsten Frank, Kreisbrandmeister für ABC-Gefahren Christoph Ostheimer, Kreisbrandmeister Raphael Debes sowie Kreisbrandmeister Markus Fischer beteiligt. Unterstützung erhalten sie von den Fachberatern für ABC-Gefahren Dirk Ohler und Franz Borrmann.
Auch die hessischen Nachbarleitstellen melden ein erhöhtes Notrufaufkommen aufgrund des wahrgenommenen Gasgeruchs. Parallel dazu sind die Gasversorger der betroffenen Gemeinden eingebunden, um ihre Gasstationen und Leitungen zu überprüfen.
Trotz umfassender Aufklärungsmaßnahmen durch die Feuerwehr können bis jetzt keine konkreten Feststellungen hinsichtlich einer Gasquelle getroffen werden. In den betroffenen Ortslagen sind Messpunkte eingerichtet, um die Konzentration in der Umgebungsluft in regelmäßigen Abständen zu überprüfen.
In Mainaschaff wird die Bevölkerung vorsorglich durch die Feuerwehr mittels Lautsprecherdurchsagen gewarnt. Zusätzlich erfolgen Warnmeldungen über die Warn-Apps KATWARN und NINA.
Erhöhter Koordinierungsbedarf: Kreisbrandrat Frank Wissel als Örtlicher Einsatzleiter bestellt
Aufgrund des erhöhten Koordinierungsbedarfs im Rahmen des aktuellen Einsatzgeschehens wurde Kreisbrandrat Frank Wissel von Landrat Dr. Alexander Legler nach Artikel 15 des Bayerischen Katastrophenschutzgesetzes gegen 11:30 Uhr zum örtlichen Einsatzleiter bestellt.
Bereits zuvor, gegen 10:58 Uhr, erreichte ein weiterer ernst zu nehmender Notruf die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst. Aus einer Grundschule in Kahl am Main wurde gemeldet, dass 30 Kinder über Übelkeit und Unwohlsein klagten. Unverzüglich wurden umfangreiche Rettungsmaßnahmen eingeleitet: zwei Rettungswagen, zwei Notärzte, ein Einsatzleiter Rettungsdienst (Florian Ewald), ein organisatorischer Leiter (Sven Oster) des Rettungsdienstes sowie ein leitender Notarzt (Daniel Merten) wurden zur Einsatzstelle entsandt.
Vor Ort erfolgte die Sichtung der betroffenen Kinder durch die Notärzte. Nach eingehender Untersuchung konnten alle 30 Kinder in die Obhut ihrer Eltern entlassen werden. Derzeit kann kein Zusammenhang zwischen den aufgetretenen Symptomen der Kinder und dem Gasgeruch nachgewiesen werden. Insgesamt waren 15 Einsatzkräfte des Bayerischen Roten Kreuzes sowie des Malteser Hilfsdienstes im Einsatz. Die Feuerwehr Kahl führte Messungen im Bereich der Schule durch. Mit den Messgeräten der Feuerwehr konnte kein Gefahrstoff festgestellt werden. Kreisbrandinspektor Georg Thoma unterstützte den Einsatzleiter Alexander Reuß in der Einsatzführung.
Parallel zu diesen Maßnahmen wurde von der Berufsfeuerwehr Mannheim die Analytische Task Force (ATF) angefordert. Die ATF ist eine Spezialeinheit zur Detektion, Identifikation und Beurteilung von chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen (CBRN) Gefahrenlagen. Sie unterstützt die lokalen Einsatzkräfte mit hochspezialisierter Messtechnik und Expertise. Die Fachkräfte werden gegen 15:00 Uhr erwartet.
𝗨𝗽𝗱𝗮𝘁𝗲 𝟯 – 𝗘𝗿𝗻𝗲𝘂𝘁𝗲 𝗘𝗶𝗻𝘀ä𝘁𝘇𝗲 𝗱𝗲𝗿 𝗙𝗲𝘂𝗲𝗿𝘄𝗲𝗵𝗿𝗲𝗻 𝗮𝘂𝗳𝗴𝗿𝘂𝗻𝗱 𝘃𝗼𝗻 𝗚𝗲𝗿𝘂𝗰𝗵𝘀𝗯𝗲𝗹ä𝘀𝘁𝗶𝗴𝘂𝗻𝗴
Nachdem sich das Einsatzaufkommen zwischenzeitlich etwas entspannt hatte, werden die Feuerwehren aus Aschaffenburg, Mainaschaff, Kleinostheim, Karlstein, Steinbach und Hörstein erneut zu Einsätzen gerufen, die im Zusammenhang mit der anhaltenden Geruchsbelästigung stehen.
Parallel zu den laufenden Maßnahmen werden weiterhin Luftproben durch das Analytische Task Force (ATF) Team untersucht, um die Ursache der Geruchsbelästigung zu ermitteln.
Ursache für Geruchsbelästigung im Landkreis Aschaffenburg und der Stadt Aschaffenburg
Gegen 19:15 Uhr konnte die Ursache für die in mehreren Orten des Landkreises Aschaffenburg in der Stadt Aschaffenburg wahrgenommene Geruchsbelästigung ermittelt werden.
Ursächlich ist vermutlich ein Produktaustritt in einem benachbarten Landkreis bei dem es am heutigen Morgen zu einer kleinen Leckage die kurzfristig behoben werden konnte mit Odorierungsmitteln kam. Odorierungsmittel werden dem Erdgas beigemischt, um diesem den typischen, wahrnehmbaren Geruch zu verleihen und so Leckagen frühzeitig erkennbar zu machen. Dieser Geruch kann im Freien auch noch einige Stunden wahrgenommen werden.
Nach der Klärung der Ursache können die Maßnahmen der Feuerwehr eingestellt werden. Die eingesetzten Kräfte kehren zu ihren Standorten zurück.
Kreisbrandrat Frank Wissel bedankt sich ausdrücklich bei allen Einsatzkräften für ihr engagiertes Handeln zur Bewältigung dieser Lage.