Brandschutz für
Kinder und Senioren

Deutschlandweit verursachen Kinder und Jugendliche pro Tag über 20 Brände. Und auch mit steigendem Alter steigt auch die Gefahr: Für Menschen im höheren Lebensalter ist das Risiko, bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen im Schnitt doppelt so hoch.

Brandschutzhinweise für Kinder

Deutschlandweit verursachen Kinder und Jugendliche pro Tag über 20 Brände. Mehr als die Hälfte dieser Brände entstehen durch Kinder unter 14 Jahren – Grund genug, Ihre Kinder auf das richtige Verhalten im Brandfall vorzubereiten – am besten spielerisch.

Warum Brandschutzerziehung für Kinder wichtig ist?

Feuer übt auf Kinder jeden Alters eine besondere Faszination aus, gleichzeitig können Kinder die Gefahr eines Feuers nicht richtig einschätzen. Verbote werden die Lust am Entdecken und Ausprobieren eher anfachen, daher ist es wichtig, bereits Kindern im Kindergartenalter den richtigen, verantwortungsvollen Umgang mit Feuer beizubringen.

Wie können Eltern oder Erzieher unterstützen?

Achten Sie auf den Moment, in dem sich Ihr Kind für Feuer zu interessieren beginnt. Zeigen Sie Ihren Kindern den richtigen Umgang mit Feuerzeug und Streichhölzern und lassen sie diese üben, eine Kerze anzuzünden – und diese wieder auszumachen. Dies geht am besten auf einem Backblech oder einer anderen feuerfesten Unterlage mit einer Kerze, Streichhölzern und einem Glas Wasser. Am Ende der Übung sollte das Kind die Kerze anzünden und löschen sowie das Streichholz auch ausmachen können, zur Not am Anfang mit Hilfe des Wasserglases.
Kinder, die im Beisein Erwachsener verantwortungsvoll mit Feuer umgehen dürfen, schätzen Gefahren besser ein und verhalten sich richtig, auch wenn mal ein Streichholz danebenfällt.

Verhaltenstipps für Eltern und Erzieher
  1. Kinder frühzeitig erklären, dass Feuer heiß ist.
  2. Unter Aufsicht den Umgang mit Streichhölzern und Feuerzeug erlauben und die richtige Handhabung beibringen.
  3. Keine Verbote oder Strafandrohungen, das verursacht Trotz und fördert das Zündeln ohne Aufsicht.
  4. Streichhölzer und Feuerzeuge nicht offen rumliegen lassen.
  5. Lassen Sie Ihr Kind niemals mit brennenden Kerzen oder brennendem Kamin alleine.
Was tun, wenn’s brennt?

Im Brandfall geraten Kinder oft in Panik und bringen sich dadurch noch zusätzlich in Gefahr. Aus Angst vor dem Feuer verstecken sie sich unter dem Bett, im Schrank oder hinter den Gardinen. Ist der Einsatzort bereits stark verraucht, kann die Feuerwehr bei einem Rettungseinsatz schwer unterscheiden, in welchem Raum sich möglicherweise noch ein Kind aufhält.

Rauchmelder retten Leben und warnen frühzeitig vor gefährlichem Brandrauch. Doch kleine Kinder haben oftmals einen sehr tiefen Schlaf und wachen von dem lauten Ton des Rauchmelders nicht auf. Oder sie wachen auf und verstecken sich vor Schreck. Rauchmelder sind daher kein Babysitter! Wenn sie als Eltern den Rauchmelderalarm im Kinderzimmer hören, haben Sie genug Zeit, Ihr Kind in Sicherheit zu bringen. Ist das Elternschlafzimmer zu weit vom Kinderzimmer entfernt, empfehlen sich vernetzte Funkrauchmelder. Mehr erfahren

Wenn es brennt: Notruf 112 erklären und lernen

Kinder sollen im Ernstfall einen Notruf absetzen können, falls die Eltern nicht zuhause sind – oder verletzt wurden. Eltern und Erzieher können dazu regelmäßig mit den Kleinen üben. Als erster Schritt bringen Sie Kindern die Notrufnummer 112 bei. Dazu eignet sich ein Merkspiel: ein ausgestreckter Daumen ist die erste eins, der andere ausgestreckte Daumen ist die zweite eins und beide Daumen sind die zwei. Üben Sie zudem die Bedienung des Telefons oder Smartphones.

Brandschutzhinweise für Senioren

Jährlich brennt es etwa 200.000 Mal in deutschen Haushalten. Über 350 Brandtote und 3.500 Brandverletzte sind die traurige Bilanz. Mit steigendem Alter steigt auch die Gefahr: Für Menschen im höheren Lebensalter ist das Risiko, bei einem Wohnungsbrand ums Leben zu kommen im Schnitt doppelt so hoch. So sind laut Statistischem Bundesamt 61 Prozent der Brandtoten in Deutschland über 60 Jahre alt.
Hintergrund: 95,6% der Senioren wohnen in der Regel selbstständig in Privathaushalten.

60% der über 75-jährigen Frauen leben in einem Single-Haushalt. Das Problem sind die zunehmend fehlende Selbstrettungsfähigkeit bei einem Brand ohne Unterstützung im Notfall und ein erhöhtes Brandrisiko durch alte elektrische Anlagen und Geräte und z.B. in der Küche durch vergessenes Essen auf dem Herd. Besonders für Menschen mit physischen Beeinträchtigungen bieten einfache Rauchwarnmelder ohne Vernetzung oder Alarmweiterleitung im Brandfall keinen ausreichenden Schutz.

Wir zeigen Ihnen als Betroffene oder Angehörige, wie Sie Gefahrenquellen im Senioren-Haushalt identifizieren und das Brandrisiko nachhaltig reduzieren können – damit Sie sich mit Sicherheit entspannt zurücklehnen können.

Warum wir im Alter überdurchschnittlich oft von Wohnungsbränden betroffen sind:
  • Unsere Sinneswahrnehmung nimmt ab: Wir können weniger gut sehen und hören. Brandgefahren werden leichter übersehen oder zu spät wahrgenommen, Rauchmelder nachts schlechter gehört.
  • Unsere Reaktionszeit wird länger: Mit zunehmendem Alter benötigen wir einfach mehr Zeit, um auf unvorhergesehene Situationen zu reagieren und drohende Gefahren abzuwenden.
  • Unser Gedächtnis täuscht uns öfter: Herd, Heizdecken, Bügeleisen oder Wasserkocher noch angelassen? Kann jedem mal passieren – im Alter passiert uns das aber immer öfter.
  • Unsere Mobilität ist oftmals eingeschränkt: Wir sind nicht mehr so gut zu Fuß und können uns bei Gefahr nicht so schnell in Sicherheit bringen – besonders nachts kann das zum Problem werden.
Elektrogeräte: Schalten Sie Ihre Aufmerksamkeit ein

Wussten Sie schon ..? Elektrische Geräte verursachen jeden vierten Wohnungsbrand in Deutschland. Ursache sind oft technische Defekte und veraltete Geräte. So können Sie einem Brand vorbeugen:

  • Ersetzen Sie veraltete Haushaltsgeräte durch moderne elektrische Geräte – z.B. selbst abschaltende Bügeleisen.
  • Verzichten Sie darauf, Geräte wie Fernseher oder Musikanlage im Stand-by-Modus eingeschaltet zu lassen. Setzen Sie stattdessen abschaltbare Steckdosenleisten ein. Netter Nebeneffekt: Die Stromrechnung und das Klima danken!
  • Vermeiden Sie es, zu viele elektrische Geräte an eine Mehrfachsteckdose anzubringen. Die Stromleitung kann überlasten und durchschmoren.
  • Sorgen Sie für ausreichende Belüftung von Elektrogeräten. Niemals Lüftungsschlitze zustellen – fehlt eine ausreichende Luftzirkulation, kann ein Wärmestau zur Überhitzung und zu einem Brand führen. Übrigens: Besonders gefährdet sind in Schränken eingebaute Fernseher und Kühlschränke.
  • Tauschen Sie geflickte oder defekte Kabel unbedingt aus und lassen Sie defekte Geräte umgehend von einem Fachmann reparieren.
  • Achten Sie darauf, bei Gewitter die Antennen- und Netzstecker zu ziehen, um Überspannungen zu vermeiden.
  • Lassen Sie Ihre Wohnung doch einmal von einem Elektriker überprüfen. Ein Fachmann kann Ihnen weitere wertvolle und nützliche Tipps rund um die Elektrik Ihrer Wohnung geben.
Küche: Lassen Sie nichts anbrennen
Es gibt viele Gründe, warum gerade die Küche ein regelrechter Brandherd ist: Schnell ist mal das Essen auf dem Herd vergessen oder bleibt das Geschirrhandtuch auf der heißen Kochplatte liegen – mit diesen Tipps lassen Sie in der Küche nichts mehr anbrennen:
  • Setzen Sie statt auf herkömmliche Rauchmelder auf sogenannte Wärmemelder oder einen Herdalarm. Diese sind für Räume mit einer hohen Wasserdampf- und Wärmeentwicklung geeignet und helfen, Küchenbrände frühzeitig zu erkennen. Der Herdwächter schaltet im Notfall sogar den Herd rechtzeitig ab, bevor das angebrannte Essen oder ein Handtuch auf der Kochplatte einen Küchenbrand auslöst!
  • Stellen Sie auf dem Kochfeld keine Geschirrtücher oder Kochutensilien (z.B. Rührschüssel) ab.
  • Reinigen Sie regelmäßig die Dunstabzugshaube – hier lagert sich Fett ab, das sich bei einer Stichflamme schnell entzünden kann!
  • Beschaffen Sie sich einen kleinen Fettbrand-Feuerlöscher oder ein leicht zu bedienendes Löschspray und halten dies beim Kochen griffbereit, um entstehende Fettbrände schnell löschen zu können. Aber Achtung: Löschen Sie Fettbrände niemals mit Wasser!
  • Lassen Sie eingeschaltete Küchengeräte wie Herd, Friteuse, Toaster, Kaffeemaschine oder Wasserkocher nicht für längere Zeit unbeaufsichtigt.
  • Tauschen Sie Gasherde gegen Geräte aus, bei denen das Gas nicht unkontrolliert ausströmen kann.
  • Legen Sie heiße Gefäße oder Geräte, die schnell heiß werden (Toaster, Tischgrill etc.) können, auf eine feuerfeste Unterlage ab.
  • Kontrollieren Sie beim Verlassen der Küche immer, ob alle Elektrogeräte ausgeschaltet sind und ziehen Sie nach dem Benutzen der Kaffeemaschine, des Wasserkochers, des Toasters und der Fritteuse den Stecker.
Warenkunde Herdalarm/Herdwächter

Bei einem “Herdalarm” registriert eine Sensoreinheit mit integriertem Temperaturfühler und Infrarot-Sensor hohe Temperaturen und Temperaturveränderungen über dem elektrischen Kochfeld. Wird eine Pfanne zu heiß oder bleibt eine ungenutzte Herdplatte eingeschaltet, warnt der „Herdalarm“ mit einem lauten Alarmton und warnt die Bewohner rechtzeitig vor einem entstehenden Herdbrand. Bei einem “Herdwächter” mit gleicher Sensortechnik unterbricht eine mit der Sensoreinheit über Funk vernetzte Steuereinheit zusätzlich die Stromzufuhr zum Kochfeld, so dass der Brand gar nicht erst entstehen kann.

Risiko-Check für Senioren

Die Risiko-Checkliste der Initiative “Rauchmelder retten Leben” soll älteren Menschen und Angehörigen helfen, das individuelle Gefährdungsrisiko bei Wohnungsbränden besser einzuschätzen.

So funktioniert’s:
Checkliste herunterladen, ausdrucken und passende Aussagen ankreuzen. Die Auswertung am Ende der Checkliste hilft Ihnen die aktuelle Situation einzuschätzen, Gefahrenquellen zu erkennen und zu beseitigen und für einen altersgerechten Brandschutz in der Wohnung zu sorgen.

Bitte beachten Sie:
Die Checkliste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und soll lediglich als Orientierung dienen und zum Handeln anregen.

Quelle: www.rauchmelder-lebensretter.de

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auf dem Dorfplatz Stockstadt