Einsatznummer: 2024-047
Datum und Uhrzeit: 19. März 2024, 03:32 Uhr
Alarmierungsart: Gruppe, Trupp
Einsatzart: ABC THL BIO / CHEMIE
Einheiten und Fahrzeuge: ELW, GW-Mess
Weitere Kräfte: Feuerwehr Bessenbach, Feuerwehr Goldbach, Feuerwehr Großostheim, Feuerwehr Waldaschaff, Feuerwehr Weibersbrunn, Kreisbrandinspektion, Polizei, Rettungsdienst
Einsatzbericht:
In den frühen Morgenstunden des 19. März 2024 wurden wir zu einem Gefahrenstoffeinsatz nach Waldaschaff alarmiert. Mit unserem Einsatzleitwagen und Gerätewagen Messtechnik waren wir für Messaufgaben eingesetzt. Weitere Informationen zum Einsatz hier im Pressebericht der Kreisbrandinspektion:
Um 03:05 Uhr wurde die Feuerwehr zu einem Einsatz wegen eines unklaren Geruchs an einem mit Stückgut beladenen Sattelzug in der Walburgstraße in Waldaschaff alarmiert. Bei Ankunft der Feuerwehr wurde ein intensiver Geruch in der Umgebung des Lastwagens festgestellt, woraufhin weitere Einsatzkräfte nachalarmiert wurden.
Ein Trupp unter Atemschutz begab sich sofort zur Erkundung. Es wurde eine Pfütze mit einer unklaren Flüssigkeit am Sattelzug entdeckt. Der Auflieger wurde von mehreren Trupps unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) geöffnet, und es stellte sich heraus, dass ein Kanister mit Essigsäure undicht war.
Essigsäure, vor allem in konzentrierter Form, kann verschiedene Gefahren mit sich bringen. Durch ihre ätzende Natur kann sie schwere Haut- und Augenverätzungen verursachen. Beim Einatmen ihrer Dämpfe besteht die Gefahr von Atemwegsreizungen. Zudem kann sie bei bestimmten Reaktionen brand- und explosionsfähige Gase freisetzen. Der beschädigte Kanister, der auf einer Palette verlastet war, wurde von den Feuerwehrkräften und dem Stapler einer örtlichen Firma geborgen und in einer Bergewanne gesichert.
Die CSA-Träger wurden im landkreiseigenen Abrollbehälter Dekon dekontaminiert. Schadstoffmessungen in der Umgebung des Lastwagens ergaben mit den Messgeräten der Feuerwehr keine weiteren Nachweise.
Die Hauptdurchgangsstraße von Waldaschaff musste für die Einsatzmaßnahmen vollständig gesperrt werden, was zu erheblichen Verkehrsbehinderungen im morgendlichen
Berufsverkehr führte. Die Bevölkerung wurde über Katwarn informiert. Nach Abschluss der Maßnahmen wurde die Einsatzstelle einer Fachfirma zur Reinigung übergeben.
Der LKW-Fahrer wurde vom Rettungsdienst untersucht und blieb unverletzt.
Vor Ort waren zwei Rettungswagen, ein Notarzt sowie ein Einsatzleiter Rettungsdienst.
Die Feuerwehren aus Waldaschaff und der Umgebung waren mit rund 150 Einsatzkräften unter der Einsatzleitung des stellvertretenden Kommandanten Thorsten Fleckenstein im Einsatz. Mehrere Mitglieder der Kreisbrandinspektion unterstützten den Einsatzleiter bei der Einsatzführung. Die Verpflegung mit Kalt- und Warmgetränken sowie belegten Brötchen wurde durch die Verpflegungskomponente der Feuerwehren im Landkreis, welche bei der Feuerwehr Mömbris-Hutzelgrund beheimatet ist, sichergestellt.