Einsatznummer: 2022-240
Datum und Uhrzeit: 7. Dezember 2022, 07:05 Uhr
Alarmierungsart: Gruppe, Trupp, Zug
Einsatzart: THL 3
Einheiten und Fahrzeuge: ELW, HLF 1, RW, V-LKW, V-PKW
Weitere Kräfte: Energieversorger, Feuerwehr Großostheim, Notarzt, Polizei, Rettungsdienst
Einsatzbericht:
Am Mittwochmorgen, 07.12.2022, wurde um 7:05 Uhr die Feuerwehr Stockstadt und ein Rüstwagen der Feuerwehr Großostheim mit Stichwort „THL 3, Strommast umgestürzt, Betonpumpe in Stromleitung“ in die Stockstädter Vogesenstraße alarmiert.
Beim Eintreffen an der Einsatzstelle, stellte die Feuerwehr fest, dass auf einem Betriebsgelände bei Bauarbeiten eine Betonpumpe beim Aufrichten eine stromführende Hochspannungsleitung berührt hatte. Hierdurch kam es zu einem heftigen Stromüberschlag unter Ausbildung eines starken Lichtbogens. Werker und Anwohner berichteten, dass der Lichtbogen bis zur Autobahn zu sehen war.
Zum Zeitpunkt des Stromüberschlags befanden sich fünf Personen im Bereich der Betonpumpe. Vier Personen befanden sich auf einem vorbereiteten Fundament, das mit einer Metallgittermatte ausgelegt war. Ein Arbeiter hatte über ein Werkzeug Kontakt zur Metallgittermatte und erlitt Verbrennungen. Er wurde vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus eingeliefert. Die weiteren vier Betroffenen wurden von einem Notarzt vor Ort untersucht, sie blieben unverletzt.
Da der Ausleger der Betonpumpe immer noch Kontakt zur 110-kV-Hochspannungsleitung hatte wurde der Bereich weiträumig abgesperrt und der Betrieb des betroffenen Unternehmens unterbrochen. Bei einsetzendem Tageslicht konnten Beschädigungen an der betroffenen Leitung erkannt werden, es besteht die Gefahr, dass die Leitung reißt und herabstürzt. Daher musste die Sperrung unterhalb der Leitung auf benachbarte Firmen- und Privatgrundstücke ausgeweitet werden. Auch die Hahnenkammstraße, welche von der betroffenen Leitung überquert wird, wurde gesperrt.
Auf dem Betriebsgelände kam es über eine ausgelegte Kabeltrommel zu einem Stromüberschlag in ein angrenzendes Gebäude. Hier waren durch den Stromschlag Steckdosen, Leitungen und Stromverteilerkästen explosionsartig auseinandergeflogen. Obwohl die Objekte deutliche Brandspuren aufweisen, ist es glücklicherweise nicht zu einem Brand gekommen.
Nach Freischalten und Erdung der Hochspannungsleitung ist es gelungen die Betonpumpe aus eigener Kraft einzufahren und aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Auch die Betonpumpe erlitt Beschädigungen. Zwei LKW-Reifen des Arbeitsgerätes platzten durch die Stromeinwirkung.
Aktuell, 10:30 Uhr, werden von der Feuerwehr nur noch Absperrmaßnahmen durchgeführt. Der Betrieb konnte seine Tätigkeit in den nicht betroffenen Bereichen wieder aufnehmen. Der Energieversorger wird die zerstörte Stromleitung im Laufe des Tages austauschen.
Die Feuerwehr war mit sechs Fahrzeugen und 16 Einsatzkräften vor Ort. Einsatzleiter Dirk Ohler (Stellvertretender Kommandant Feuerwehr Stockstadt) wurde von Kreisbrandinspektor Otto Hofmann unterstützt. Der Rettungsdienst war mit zwei Rettungswagen einem Notarzt und einem Einsatzleiter Rettungsdienst anwesend.