Einsatznummer: 2020-159
Datum und Uhrzeit: 21. Juli 2020, 20:47 Uhr
Alarmierungsart: Gruppe, Trupp
Einsatzart: B
Einheiten und Fahrzeuge: ELW, HLF 1, HLF 2, RW, V-LKW, MTW, V-PKW, DLK (außer Dienst)
Weitere Kräfte: Feuerwehr Aschaffenburg, Feuerwehr Großostheim, Feuerwehr Kahl, Feuerwehr Kleinostheim, Feuerwehr Seligenstadt, Feuerwehr Waldaschaff
Einsatzbericht:
Am Dienstag, 21.07.2020, wurde um 20:47 Uhr die Feuerwehr Stockstadt zu einem LKW-Brand auf die BAB 3 in Richtung Würzburg alarmiert. Nur zwei Minuten zuvor erfolgte bereits eine Alarmierung von einem Fahrzeug der Feuerwehr als ‚First Responder‘ zu einem verunfallten Fahrradfahrer in das Stockstädter Ortsgebiet.
Umgehend fuhr die Feuerwehr mit mehreren Einsatzwagen die Brandstelle auf der BAB3 an. Bereits auf der Anfahrt war eine große Rauchsäule erkennbar. Vor Ort brannte das Fahrerhaus eines Sattelzuges in voller Ausdehnung. Der Fahrer konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Der Brand war in Begriff auf die Ladung des Sattelzugs überzugreifen. Diese bestand aus leicht brennbarem Kunststoffgranulat. Aufgrund der hohen Brandlast der Ladung wurden umgehend weitere Tanklöschfahrzeuge an die Einsatzstelle entsandt.
Von den ersteintreffenden Löschfahrzeugen wurden zwei C-Rohre und vier Trupps unter Pressluftatmer zur Brandbekämpfung eingesetzt. Durch den schnellen und gezielten Einsatz gelang es den Feuerwehrleuten ein Übergreifen des Feuers auf die gesamte Ladung zu verhindern. Mit 10.000 Litern Wasser aus den Löschfahrzeugen gelang es den Brand abzulöschen.
Wegen des intensiven Brandgeschehens mit bis zu acht Meter hohen Stichflammen wurden von der Polizei alle Fahrspuren der A3 in Richtung Würzburg und Frankfurt sowie die B469 in Richtung Miltenberg voll gesperrt. Nach dem die Brandbekämpfung schnell Wirkung zeigte, wurde die Sperrung in Richtung Frankfurt aufgehoben. Nach zwei Stunden konnte auch die Nebenspur in Richtung Würzburg wieder freigegeben werden. Die drei Hauptspuren in Richtung Würzburg bleiben wegen der Bergungsarbeiten voraussichtlich bis in den Mittwochmorgen noch gesperrt.
Für zusätzliche Arbeit bei Polizei und Feuerwehr sorgte ein Schaulustiger der sich durch den angrenzenden Wald der Einsatzstelle genähert hatte. Dabei war er mehrfach gestürzt und mittlerweile orientierungslos. Gegen 22:25 Uhr meldete er sich telefonisch bei der Rettungsleitstelle. Umgehend wurden drei Fahrzeuge der Feuerwehr Stockstadt aus dem laufenden Einsatz herausgelöst und begannen mit der Polizei die Suche.
Diese gestalte sich schwierig, da der Betroffene vermutlich unbewusst irreführende und falsche Angaben zu seinem Aufenthaltsort machte. Nach etwa einer Stunde wurde er von einer Polizeistreife an der Autobahn an einem Wildzaun entdeckt. Er hatte sich dort verfangen und musste von der Feuerwehr befreit werden, bevor er mit leichten Verletzungen dem Rettungsdienst übergeben wurde.
Gegen Mitternacht wurde die Einsatzstelle an die Autobahnmeisterei und ein Bergungsunternehmen übergeben. Die Feuerwehrkräfte konnten alle wieder an ihre Standorte zurückkehren.
Unter der Einsatzleitung des Stockstädter Kommandanten Frank Bott waren 68 Feuerwehrleute mit 20 Fahrzeugen im Einsatz. Die eingesetzten Feuerwehren kamen aus Stockstadt, Großostheim, Seligenstadt, Aschaffenburg, Kleinostheim, Waldaschaff und Kahl. Kreisbrandinspektor Otto Hofmann und ein Rettungswagen waren ebenfalls vor Ort.