Mit 304 Einsätzen war 2023 das Jahr mit den zweithöchsten Einsatzzahlen in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Stockstadt a. Main. Dafür verantwortlich war unter anderem auch ein Unwetter, das im August 2023 für zahlreiche Einsätze sorgte. Einer der vom Starkregen Betroffenen war damals die Feuerwehr selbst und auch Bürgermeister Rafael Herbrik, wie er in der Versammlung berichtete. Herbrik informierte weiter, dass der Bau der neuen Fahrzeug- und Lagerhalle voraussichtlich wie geplant im Mai 2024 abgeschlossen werden kann.
Ein großer Einschnitt für die Feuerwehr war die Nachricht, dass die Firma Sappi ihr Papierwerk in Stockstadt schließen wird. Damit war klar, dass nach 122 Jahren auch die Werkfeuerwehr Sappi aufgelöst wird. Damit fällt nicht nur eine Partnerfeuerwehr weg, die bei größeren Einsätzen stets als erstes zur Unterstützung vor Ort war, auch das Einsatzgebiet der Feuerwehr Stockstadt hat sich zum 31.12.2023 praktisch über Nacht um 58 Hektar erweitert.
Bei 304 Einsätzen in 2023 wurden 4091 Einsatzstunden von den ehrenamtlichen Feuerwehrfrauen und -männern geleistet. 102 Menschen wurden dabei von der Feuerwehr gerettet oder medizinisch erstversorgt. Die Einsätze teilen sich in 189 technische Hilfeleistungen, 24 Brandeinsätze, 70 Medizinische Notfälle (First Responder), 18 Fehlalarme und drei Sicherheitswachen auf. Im eignen Zuständigkeitsbereich waren 298 Einsätze abzuarbeiten, sechs Mal wurde nachbarschaftliche Löschhilfe geleistet.
Die personelle Gesamtstärke der Feuerwehr ist mit 96 Feuerwehrfrauen und -männern seit vier Jahren auf dem gleichen Niveau. Aktiven Einsatzdienst leisten 71 Personen, 25 Mädchen und Jungen sind in der Jugendfeuerwehr. In dieser Statistik wird die Kinderfeuerwehr nicht erfasst. Hier kommen nochmals 22 Mitglieder, sieben Mädchen und 12 Jungen dazu. Kommandant Frank Bott und auch Kreisbrandmeister Max Asmar warnten davor, den guten Personalstand zu überschätzen. Insbesondere müssten die ehrenamtlichen Feuerwehrleute von Wartungs- und Verwaltungsaufgaben durch hauptamtliches Personal entlastet werden. Immer noch müssten Ehrenamtliche einspringen, um den hauptamtlichen Gerätewart zu unterstützen.
Zur Sicherstellung der Tagesalarmsicherheit müsse die Anzahl der gemeindlichen Beschäftigten, die auch Feuerwehrdienst leisten, erhöht werden, berichtet Kommandant Frank Bott. Derzeit sind dies acht Personen, die aber nicht uneingeschränkt zur Verfügung stehen. Durchschnittlich stünden nur vier bis fünf gemeindliche Beschäftigte bei Alarmierung zur Verfügung. Mittelfristig müsse es das Ziel sein, die Zahl auf 15 Beschäftigte zu erhöhen, die selbstverständlich uneingeschränkt für Einsätze zur Verfügung stehen müssten.
Der im Sommer 2023 begonnene Bau der Fahrzeug- und Gerätehalle mit vier zusätzlichen Stellplätzen wird voraussichtlich wie geplant im Mai 2024 fertiggestellt sein. Damit kann das aktuell zu kleine Ausrüstungs- und Palettenlager in die neuen Räumlichkeiten umziehen und den Platz für die dringend erforderliche Erweiterung der Umkleideräume frei machen. Das bereits Dezember 2021 bestellte Tanklöschfahrzeug TLF 3000 wird wegen Lieferschwierigkeiten mit einem Jahr Verspätung voraussichtlich erst Mitte 2024 ausgeliefert.